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Situation
Der Wandel in der Krankenhausfinanzierung, eine hohe Umfelddynamik und die Abhängigkeit von den Kostenträgern stellt selbst Krankenhausleitungen bisher erfolgreich optimierter und wirtschaftlich stabiler Unternehmen immer wieder vor neue Herausforderungen, um auch in Zukunft erfolgreich am Markt bestehen zu können.
Viele Krankenhäuser haben heute bereits eine Fülle von Maßnahmen umgesetzt, die dem Abbau von Kosten und einer Erhöhung der Effizienz dienen (z.B. Veränderungen im Leistungsspektrum, Ausgliederungen, Controlling, Vergütungsstrukturen, Optimierung von Prozessen, Reorganisation des Einkaufs usw.). Doch beeinflussen bisher erfolgreiche Einzelmaßnahmen, die zeitversetzt und oft unvernetzt auf unterschiedlichen Hierarchieebenen in verschiedensten Krankenhausbereichen durchgeführt wurden oder werden, letztlich die gewachsene Unternehmenskultur einer Krankenhausorganisation nur begrenzt. Im Hinblick auf die Entwicklung von ausgeprägter Veränderungskompetenz, einem hohen Vernetzungsgrad innerhalb der Organisation sowie der Schaffung einer hochgradig prozessorientierten Organisationsform, in denen hierarchie- und professionsübergreifend Lösungen im Sinne der Gesamtorganisation erarbeitet werden, stoßen klassische Veränderungsinstrumente an ihre Grenzen.
Die Umsetzung von tief in die „Substanz“ einer Krankenhausorganisation eingreifenden Veränderungskonzepten gelingt nur unzureichend, wenn den Beteiligten der Nutzen von Veränderungen nicht verdeutlicht werden kann und Veränderungskompetenz sowie Veränderungsbereitschaft nur von Einzelpersonen signalisiert werden. Darüber hinaus muss Veränderung effektiv sein, was bedeutet, dass eine Krankenhausorganisation „befähigt“ wird, sich verändernden Rahmenbedingungen aus eigener Kraft und kontinuierlich anzupassen.